Löwensprung 18.10.2024–19.10.2024
Auch dieses Jahr durften wir vom UOV Leu wieder die alljährliche 24-Stunden-Übung „Löwensprung“ planen und durchführen. Nach langer Planungs- und Organisationszeit ging es für die ersten von uns am Donnerstag, dem 17.10.2024, los. Material fassen in Hinwil stand auf dem Tagesplan.
Nach einer zügigen Fassung und mit großer Unterstützung des ALC Hinwil war ein ganzer Iveco-Lastwagen beladen und dank des GMMC auf dem Weg ins „Cholloch“. Am Stützpunkt 1 wurde das Fahrzeug abgestellt, und Hauptfeldweibel Dettling und ich ließen den Tag bei einer gemütlichen Materialwache und den klassischen Geschichten aus der Rekrutenschule ausklingen.
Am Freitagmorgen trafen dann die ersten Helfer ein, und der Lastwagen wurde entladen. Das Material wurde auf die Posten verteilt und vorbereitet.
Für die acht teilnehmenden Patrouillen begann die Übung um 11:00 Uhr. Nach einem kurzen Briefing wurde das Teilnehmermaterial verteilt, und die Einsatzvorbereitung (EV) konnte selbstständig durchgeführt werden.
Um 13:00 Uhr startete der technische Teil 1. Ziel dieser Phase war es, den Teilnehmern eine kleine einsatzbezogene Ausbildung (EBA) zu ermöglichen, die mit einer kurzen Wissensüberprüfung abgeschlossen wurde. Bei diesen Prüfungen wurde das zuvor erlernte Wissen abgefragt und bewertet. Maximal 10 Punkte konnten pro Posten erreicht werden. Die Themen dieses Jahres waren: Einzelgefechtstechnik, TCCC, eine kleine körperliche Ertüchtigung und Schießen mit Fremdwaffen.
Danach folgte eine kurze Ausbildung im Bereich Wärmebildgeräte und deren Einsatzmöglichkeiten, durchgeführt von der Firma Thermofoxx.
Nach dieser Einführung erfolgte das Briefing und der Start der taktischen Nachtübung. Die Teilnehmer mussten nach einer Infiltrationsphase und einem kleinen physischen Hindernis diverse Aktionen der „roten Seite“ aufklären und sich gleichzeitig der gegnerischen Aufklärung entziehen.
Am folgenden Morgen begann die zweite technische Phase. Nun galt es, mit einigen Kilometern in den Beinen und Müdigkeit im Kopf, das Erlernte vom Vortag an verschiedenen Posten abzurufen. Beim Gefechtsschießen mussten zehn kleine Gefechtstechniken angewandt werden. Beim Gefechtsdienst wurde TCCC trainiert, und bei Zielübungen mussten Distanzen ermittelt und präzise Treffer auf größere Entfernungen erzielt werden.
Um 12:00 Uhr war auch diese Phase abgeschlossen, und die Patrouillen verschoben sich zurück zum Ausgangspunkt. Dort wurden sie abgerüstet, und die Wartung des Materials (WEME) wurde durchgeführt.
Um 15:00 Uhr folgten die Rangverkündigung und eine Feedbackrunde.
Nun bleibt mir nur noch, meine eigenen Beobachtungen zu bewerten und ein Fazit zur Übung zu ziehen. Wie wir im Führungsunterricht gelernt haben: KKKK.
Aus meiner Sicht können wir die Übung noch etwas effizienter planen. Kürzere Laufwege ermöglichen längere Postenzeiten und weniger Verzögerungen. Dies ist mein erster Kritikpunkt.
Zum Thema: Zurück zu den Grundlagen! Der moderne Soldat muss mittlerweile so vieles können, dass das Grundhandwerk leider teilweise in Vergessenheit gerät. Zum Glück haben wir mit dem GS ein phänomenales Hilfsmittel an unserer Seite. Dieses bekannte Reglement, das in der Beintasche oft unangenehme Druckstellen hinterlässt, könnte häufiger genutzt werden. Vielleicht sollten wir es öfter aus der Tasche holen und lesen – dann werden auch die Schenkel weniger wund. Das ist mein zweiter Kritikpunkt.
Mein dritter Punkt betrifft die Einsatzvorbereitung. Logistik ist alles – das habe ich mal gelernt. Doch Logistik beginnt bei uns selbst. Welches Wissen sollte ich vor der Übung auffrischen? Welche Materialien brauche ich in den nächsten Stunden? Wie trage ich alles so, dass ich schnell reagieren kann und alles griffbereit ist, ohne ständig umpacken zu müssen? Kleine Anpassungen können das Leben erheblich erleichtern.
Abschließend bleibt mir nur zu sagen: Solche Übungen sind eine großartige Gelegenheit, Fehler zu erkennen und zu verbessern – das ist ihr Zweck. Sie bieten aber auch die Chance, eine großartige Zeit mit spannenden und gleichgesinnten Menschen zu verbringen. Was jeder reichlich in seine EV eingepackt hatte, war Kameradschaft und Humor. Genau die Eigenschaften, die wir brauchen, um eine anstrengende und herausfordernde Zeit zu überstehen.
Ich möchte mich bei allen Teilnehmern und Helfern herzlich bedanken und hoffe, wir dürfen euch im Jahr 2025 wieder begrüßen.
UOV Leu